Naturwein ist meist leicht trüb im Glas weißt Hefenoten am Gaumen auf und in der Nase den Geruch von Apfelmost. So könnte die Beschreibung eines Naturweins klingen. Natürlich haben die aufgezählten Eigenschaften keine Allgemeingültigkeit, denn Naturweine stehen vor allem für eines: Vielfalt. Offiziell ist im österreichischem Weinrecht nicht festgeschrieben, was sich hinter dem Begriff "Naturwein" genau versteckt. Jedoch besteht allgemeiner Konsens darüber, dass die Winzerinnen und Winzer bei der Produktion eines Naturweins so wenig wie möglich in die Entstehung der Weine eingreifen und auf technische sowie chemische Hilfsmittel verzichten.
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66,40 €/L (0,375 L)Naturwein aber was heißt das eigentlich? Der Begriff hat sich für Weine etabliert, die weitestgehend unbehandelt den Vinifikationsprozess durchlaufen.
Das bedeutet die Weine werden mit einem Minimum an menschlichen Eingriffen produziert, was auch als "Low-Intervention" bezeichnet wird. Grundsätzlich entsteht diese Art vonWeinaus dem Wunsch heraus, so nah wie möglich an der Natur zu sein und diese sozusagen in die Flasche zu bringen.
Aus diesem Grund stammen Naturweine praktisch immer aus Weinbaubetrieben, die sich einer biologischen oder sogar biodynamischen Arbeitsweise verschrieben haben.
Möchte man einen Naturwein beschreiben ist es wohl am treffendsten von Wein in seiner natürlichsten Form zu sprechen - authentisch, wild, unbeschönigt.
Auch wenn es keine offiziellen Kriterien gibt, die ein Naturwein erfüllen muss, sind sich Naturweinkenner und Naturweinliebhaber über ein paar Grundsätze einig, die bei der Produktion von Naturweinen eingehalten werden sollten:
Wie bereits erwähnt arbeiten die Winzerinnen und Winzer im Weinberg und Keller nach biologischen oder biodynamischen Richtlinien. Häufig werden diese noch strenger interpretiert beziehungsweise umgesetzt als vorgegeben. Kernaspekt in dieser Hinsicht ist der Verzicht auf chemische Substanzen im Weinberg.
Österreichische Naturweine stammen aus renommierten Weinregionen wie dem Burgenland, der Steiermark und Niederösterreich. Diese Weine zeichnen sich durch ihre nachhaltige Produktion und den Ausdruck des Terroirs aus, was sie einzigartig und authentisch macht.
Im Gegensatz zu anderen Weinen spiegeln sie die natürlichen Gegebenheiten der Anbauregion wider und bieten ein unverfälschtes Geschmackserlebnis. Dank der idealen klimatischen Bedingungen und der reichen Weinbautradition Österreichs können diese Weine besonders komplexe und vielfältige Aromen entwickeln.
Bei der Weinernte lässt sich zwischen Maschinenernte und Handlese unterscheiden. Erstere bringt zwei klare Vorteile mit sich, die maschinengestützte Lese ist deutlich schneller und günstiger. Der große Nachteil ist jedoch, dass eine Selektion der Trauben bei älteren Maschinenmodellen noch nicht möglich ist.
Es kann nicht sichergestellt werden, dass nur die besten Trauben mit optimalem Reifegrad geerntet werden. Bei der aufwendigen Handlese hingegen wird jede Traube per Hand gepflückt, dabei kann geprüft werden, ob diese den Anforderungen an den Wein entspricht. Bei diesem Prozess werden die Trauben nicht beschädigt und die Reben geschont.
Bei der Spontangärung setzt die alkoholische Gärung durch natürlich im Weinberg und im Keller vorkommende Hefearten spontan ein. Anders als bei der kontrollierten Gärung, werden keine Reinzuchthefen beigemischt, es erfolgt zum Teil keine Temperaturkontrolle und der Gärprozess wird nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt gestoppt.
Verantwortlich für das oft trübe Erscheinungsbild von Naturweinen: Feine Partikel - auch Feintrub genannt. Filtration, Klärung und Schönung sollen in der konventionellen Weinbereitung unerwünschte Stoffe wie diese aus dem Wein entfernen, sodass er optisch “schön” und klar wird.
Auf diese Verfahren wird bei Naturweinen verzichtet, Enzyme, Proteine und andere Stoffe bleiben im Wein und werden mitgetrunken. Durch natürliche einsetzende Sedimentation, also dem Absetzen dieser Feinpartikel und einem folgenden Abzug des Weines, kann aber trotzdem ein klares Erscheinungsbild gewährleistet werden.
Ein geringer Schwefelgehalt ist für einen echten Naturwein unverzichtbar, in diesem Punkt sind sich Weinexperten einig. Auf den Zusatz von Schwefel wird entweder ganz verzichtet oder er wird auf das Mindeste reduziert. Konventionell hergestellte Weine werden durch die Zugabe von Sulfiten konserviert.
Das heißt aber keineswegs, dass Naturweine weniger Lagerpotenzial mitbringen. Zum einen enthält jeder Wein natürliche, bei der Gärung entstehende Sulfite. Zum anderen stabilisieren die enthaltenen Hefepartikel den Wein, sodass diese für ein langes Leben gewappnet sind. Dies setzt natürlich eine penible Sauberkeit in jedem Arbeitsschritt und bestes Traubenmaterial voraus.
Weinarten, die sich im Kontext von Naturweinen mittlerweile einen Namen gemacht haben sind beispielsweise der Orange Wine oder der Pétillant Naturel (kurz: Pet Nat). Bei der Herstellung eines Orange Wines verbleibt der Most viele Tage zusammen mit Schalen und Kernen im Gärbehälter.
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