Gelber Muskateller

Der Gelbe Muskateller, eine der ältesten und geschätzten Rebsorten, ist für seine einzigartigen ampelographischen Merkmale bekannt. Seine markante Triebspitze, offen und leicht behaart mit einem Hauch von rötlich-bronzenem Schimmer, zeugt von seiner hochwertigen Qualität. Besonders auffallend sind die jungen, bronzefarbenen Blätter des Gelben Muskatellers - sie sind schwach behaart und besitzen einen attraktiven Glanz.

Österreichischer Gelber Muskateller: Was ihn so einzigartig macht

In Österreich, speziell in der Steiermark, findet der Gelbe Muskateller ideale Bedingungen vor. Die Blätter der Pflanze, mittelgroß und dick, zeichnen sich durch ihre rundliche Form aus. Sie sind meist länger als breit, fünflappig und deutlich gebuchtet. Die V-förmige offene Stielbucht und die mittelgroßen, spitz gesägten Zähne verleihen den Blättern eine charakteristische Erscheinung.

Trauben des Gelben Muskatellers

Die Trauben des Gelben Muskatellers selbst sind wahre Schönheiten. Sie präsentieren sich in einer walzenförmigen, langen und großzügigen Form und sind mittel dichtbeerig. Die Beeren, rundlich bis leicht länglich und mittelgroß, leuchten in einem ansprechenden grüngelben Farbton. Die dicke Schale birgt ein saftiges Inneres, das ein feines, aromatisches Bukett mit einem starken Muskatgeschmack offenbart. Diese Merkmale machen den Gelben Muskateller Wein zu einem unverwechselbaren Genuss, der als bester Gelber Muskateller Österreichs gefeiert wird.

Aromen des Gelben Muskatellers

In der späten Reifezeit des Gelben Muskatellers verbirgt sich ein weiteres Geheimnis seines Erfolgs. In Jahren mit optimalen Bedingungen entwickeln die Weine eine reiche, ausgewogene Aromenvielfalt. In weniger günstigen Jahren können die Weine zwar dünner und säurebetonter ausfallen, aber selbst dann bieten sie ein hervorragendes Potenzial für Verschnitte, die andere Rebsorten geschmackvoll ergänzen. Der Gelbe Muskateller aus Österreich, insbesondere aus der Steiermark, bleibt ein Juwel unter den Weinsorten, ein Muss für jeden Liebhaber feiner Weine.

Gelber Muskateller: Die Geschichte

Die Geschichte des Gelben Muskatellers reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist geprägt von einer globalen Verbreitung durch antike Zivilisationen. Diese Rebsorte, die möglicherweise eine der ältesten der Welt ist, hat ihren Ursprung vermutlich in Vorderasien. Von dort aus wurde sie von den Phöniziern und Griechen nach Europa gebracht. Schon in der Antike war der Gelbe Muskateller bekannt und beliebt; Plinius der Ältere erwähnte ihn bereits im Jahr 60 n. Chr. als "Uva Apiana". Die Römer kannten und schätzten ihn als „passus“, einen sehr süßen Wein.

Seine Verbreitung vom Orient bis zum Okzident erfolgte hauptsächlich über Venedig, das mehrere Inseln kontrollierte, auf denen Muskateller angebaut wurde. Historische Persönlichkeiten wie Karl der Große und Kaiser Friedrich Barbarossa waren ebenfalls große Verehrer dieses edlen Weines, was seine Bedeutung in der europäischen Geschichte unterstreicht. Der Gelbe Muskateller wird sogar im Nibelungenlied besungen, was seine kulturelle Bedeutung in der mittelalterlichen Literatur Europas hervorhebt​​.

Gelber Muskateller International

Die Rebfläche des Gelben Muskatellers betrug weltweit im Jahr 2010 etwa 31.183 Hektar. Die Sorte gedeiht besonders gut in wärmeren oder heißen Regionen, wie Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn, Bulgarien, Algerien, Argentinien und Chile. In diesen Regionen werden aus ihr hervorragende edelsüße Muskatweine oder würzige Dessertweine produziert. In Österreich, wo die Sorte zunehmend an Bedeutung gewinnt, betrug die Anbaufläche im Jahr 2019 etwa 864 Hektar, was 1,9 % der Gesamtweinbaufläche des Landes entspricht. In Deutschland ist die Verbreitung des Gelben Muskatellers begrenzter, da die Sorte winterfrostempfindlich ist und mittelspät reift. Die Reifezeit des Gelben Muskatellers ist spät, und bei ungenügender Reife können die daraus hergestellten Weine dünn und säurebetont sein ​.

Die Bedeutung des Gelben Muskateller in Österreich

Eine größere Bedeutung als in Österreich besitzt der Weißwein der Rebsorte Gelber Muskateller in den Mittelmeerländern wo er je nach Land seine eigenen regionalen Bezeichnungen hat, beispielsweise "Muscat Blanc" in Frankreich oder "Moscato Bianco" in Italien. Dies zeigt, dass ein enormes Potenzial in dieser Rebsorte liegt und dass sie je nachdem wo sie angebaut wird, Weine mit völlig unterschiedlichen Stilen hervorbringt. Die Weißweinrebe mit dem mal mehr mal weniger intensiven Muskatgeschmack bzw. Muskatduft wurde in den letzten Jahren aber auch hierzulande immer mehr ausgepflanzt und erfreut sich einem wichtiger werdenden Stellenwert am Markt. Weiterhin ist Gelber Muskatellerauch als Tafeltraube ein Genuss.

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten Gelber Muskateller auszubauen, ist diese Rebsorte spannend und immer wieder überraschend.

WirWinzer FAQ - die meistgestellten Gelber-Muskateller Fragen:

Wie schmeckt  Gelber Muskateller?

Die Weine haben eine sehr angenehme Säure und ein mal mehr mal weniger intensives Muskatbouquet mit teilweise sogar blumigen Noten.

Was passt zu Gelber Muskateller?

Gelber Muskateller  mit seinen intensiven Geschmacksaromen passt nicht zu jedem Essen. Gut kann man Weine dieser Rebsorte mit Gazpacho oder Tafelspitzsülze kombinieren. Empfehlenswert ist es aber auch, diesen einfach solo zu trinken, zum Beispiel als Aperitif.

Wo wächst Gelber Muskateller?

Die Rebsorte wird in  Österreich auf einer insgesamten Fläche von etwa 864 Hektar angebaut.