Halbtrockener Wein: Für alle, die es nicht ganz so trocken mögen
Harmonisch rund mit angenehmen Spiel von Restsüße und Säure präsentieren sich halbtrockene Weine am Gaumen. Bekannt für Riesling halbtrocken ist die Mosel mit ihren typischen "Kabinetts". Dieser besondere Weißwein halbtrocken zählt heutzutage zu den Trends in der Weinszene und freut sich auch aus anderen Weinanbaugebieten wieder zunehmender Beliebtheit. Aber nicht nur halbtrockene Weißweine, sondern auch halbtrockener Rotwein erfreut sich großer Beliebtheit, allen voran der Spätburgunder halbtrocken. Doch was bedeutet eigentlich die Bezeichnung halbtrocken? Weiterlesen
Für die Entstehung eines halbtrockenen Weins spielen sowohl die richtig Reife als auch die richtige Weiterverarbeitung der Trauben eine wichtige Rolle. Während der Reife der Traube erhöht sich der Zuckergehalt in der Beere. Gleichzeitig sinkt die Gesamtsäure, die aus vielen einzelnen Säuren, wie Weinsäure, Äpfelsäure und Milchsäure besteht. Mit zunehmender Reife wird die Säure weniger wahrnehmbar, während die Süße der Trauben in den Vordergrund rückt.
Wie bei trockenen Weinen wird bei der Weiterverarbeitung der Trauben zwischen Rotwein- und Weißweintrauben unterschieden. Die alkoholische Gärung beginnt mit Hilfe von Hefen, die den Zucker in Alkohol umwandeln. Wichtig bei halbtrockenen Weinen ist, dass die Gärung in den letzten Zügen gestoppt wird, sodass sich der Restzuckergehalt zwischen vier und zwölf, bzw. bei Säure plus zehn, maximal bei 18 Gramm pro Liter einpendelt. Das stoppen der Gärung erfordert das handwerkliche Geschick der Winzer*Innen. Entweder durch herabkühlen des Gärgefäßes unter 10° Celsius, oder bzw. und durch die Zugabe von Schwefel kann die Aktivität der Hefen gestoppt werden, sodass sie nicht weiter Zucker in Alkohol umwandeln.
Charakteristisch für halbtrockene Weine ist, dass sie eine ausgewogenes Verhältnis zwischen Süße und Säure haben. Somit wirken die Weine nicht zu herb und gleichzeitig weder lieblich noch süß. Sie eignen sich somit als optimale Alltagsweine für den unkomplizierten Genuss.
WirWinzer FAQ - die meistgestellten halbtrockene Weine Fragen:
Was bedeutet halbtrockener Wein?
Bei halbtrockenen Weinen liegt die Restsüße etwas höher als die Säure im Wein. Dadurch ergibt sich meist ein harmonisches Geschmacksbild. Der Restzuckergehalt liegt zwischen vier und zwölf, bzw. bei Säure plus zehn, maximal bei 18 Gramm pro Liter.
Wann ist ein Wein trocken oder halbtrocken?
Trockene Weine dürfen 4 Gramm pro Liter, bzw. Säurewert plus zwei, maximal 9 Gramm pro Liter Restzucker haben. Die Restzuckergrenze von halbtrockenen Weinen ist hier schwimmend zwischen 4 und zwölf Gramm pro Liter, bzw. maximal 18 Gramm pro Liter, wenn der Säurewert bei acht Gramm pro Liter liegt.
Wie wird halbtrockener Wein hergestellt?
Bei halbtrockenen Weinen wird die Gärung vorzeitig gestoppt. Das heißt durch Kühlung oder Schwefelung wird die Tätigkeit der Hefen beendet und der Wein hat eine natürliche Restsüße von bis zu maximal 18 Gramm pro Liter.
Welcher Sekt ist besser trocken oder halbtrocken?
Bei Sekt gilt eine andere Einteilung der Geschmacksrichtungen. So zählt ein Sekt als trocken, wenn er eine Restsüße zwischen 17 und 32 Gramm pro Liter hat. Halbtrockene Sekte haben einen Restsüße zwischen 32 bis 50 Gramm. Durch die Kohlensäure wirken Schaumweine geschmacklich weniger lieblich, als sie analytisch sind. Ob trockener Sekt besser schmeckt als halbtrockener Sekt ist eine individuelle Wahrnehmung. Prinzipiell lässt sich aber sagen, dass tendenziell Liebhaber des halbtrockenen Weins zu einem trockenen Sekt greifen.