Lieblicher Wein und süßer Wein
Wenn halbtrockener Wein zu trocken ist
Lieblich und süß, das ist doch das Gleiche oder? Nur wenige wissen, dass es zwischen der Bezeichnung lieblich und süß es im einen Unterschied gibt. Im Weinrecht bezeichnet man Weine als lieblich, sobald sie zwölf Gramm pro Liter Restzucker haben. Über 45 Gramm pro Liter jedoch gilt der Wein nicht mehr als lieblich, sondern als süß. Diese Regelung ist für Rotwein, Rosé und Weißwein gleich. Damit ein lieblicher oder süßer Wein entstehen kann, bedarf es einer entsprechenden Reife der Trauben im Weinberg. Während der Reife nimmt der Zuckergehalt in den Trauben zu und zeitgleich der Säuregehalt ab. Erst wenn die Trauben beim verkosten süß und fruchtig schmecken, werden sie geerntet. Weiterlesen
Entscheidend für die Weiterverarbeitung ist, ob es ein lieblicher Weißwein oder ein lieblicher Rotwein werden soll. Bei Weißwein wird der gepresste Traubenmost vergoren. Bei Rotwein wird entweder auf der Maische vergoren oder nach einer kurzzeitigen Erhitzung der Maische der klare rote Traubenmost. Durch die sogenannte Kurzzeiterhitzung kann auch bei Rotwein ein süß und fruchtiger Wein entstehen. Wichtig bei lieblichem Wein ist, dass die Gärung zum richtigen Zeitpunkt gestoppt wird, sodass der Wein den gewünschten Restzuckergehalt erhält.
Geschmacklich puffert lieblicher Wein die Säure ab, sodass zum Beispiel bei einem Riesling lieblich die Säure keineswegs im Vordergrund steht, sondern sich eine süße und aromareiche Frucht am Gaumen präsentiert. Aber nicht nur lieblicher Weißwein besticht durch seine intensiven Fruchtnoten, auch Rotwein lieblich kann mit vielfältigen Frucht- und Gewürznoten glänzen. Noch intensiver und körperreicher ist hierbei süßer Wein. Deshalb stellen süße Weine die optimalen Begleiter zum fruchtigen Dessert dar. Wer statt dem Dessert zu einem Dessertwein greifen möchte, kann neben einem süßen Wein auch zu edelsüßen Weinen greifen. Prinzipiell gilt: Wer noch mehr Restsüße bevorzugt, sollte statt einem lieblichen Wein zu einem Süßwein greifen.
WirWinzer FAQ - die meistgestellten lieblicher Wein und süßer Wein Fragen:
Welcher Wein ist süßlich?
Süßliche Weine beginnen mit halbtrockenen Weinen und können je nach Geschmack auch bis zu lieblich und süß gehen. Prinzipiell haben süßliche Weine einen Restzuckergehalt, der sie neben den typischen Aromen im Geschmack oft unkompliziert im Genuss machen. Viele Bukettrebsorten, wie Scheurebe, Gewürztraminer, Huxelrebe oder Morio-Muskat werden süßlich ausgebaut, aber auch Klassiker wie Riesling und Burgunder gibt es mit Restsüße. Im Zweifelsfalle empfiehlt sich beim Verkäufer nachzufragen oder ein Blick auf das Etikett zu werfen.
Was ist ein lieblicher Wein?
Ein lieblicher Wein enthält einen Restzuckergehalt zwischen zwölf und 45 Gramm pro Litern. Er besticht neben der fruchtigen Aromen der Rebsorte mit seinem Nachhall auf der Zunge.
Was ist ein süßer Wein?
Süßer Wein beginnt im Weinrecht ab einem Restzuckergehalt von 45 Gramm pro Liter. Das heißt, geschmacklich eignet sich süßer Wein sehr gut in Kombination mit Desserts. Je nach Ausbau kann der Wein nicht nur fruchtig, sondern auch sehr intensiv und körperreich sein.
Ist lieblich süß?
Lieblich ist in der geschmacklichen Wahrnehmung, je nach persönlicher Präferenz, durchaus süß.
Welche Weißweine sind lieblich?
Je nach Vorliebe können alle Weißweinsorten lieblich ausgebaut werden. Typische Rebsorten für liebliche Weißweine sind beispielsweise Morio-Muskat, Gewürztraminer oder Huxel.
Ist ein Riesling immer lieblich?
Riesling kann, wie alle anderen Rebsorten, sowohl lieblich, als auch halbtrocken, trocken, edelsüß ausgebaut werden. Wenn man sich unsicher ist, kann ein Blick auf das Etikett helfen, oder einfach beim Verkäufer oder Winzer*In nachfragen.